Brixtu e.V.
Schule für keltische Naturspiritualität
Brixtu e.V.
Verein und Schule für keltische Naturspiritualität
Zugegeben, der Titel klingt erst einmal ungewöhnlich – was ist keltische Naturspiritualität?
Spiritualität ist inzwischen ein viel gebrauchtes Wort, das ganz unterschiedliche Bilder hervorruft. Wir finden die kurze und prägnante Beschreibung des Psychologen Rudolf Sponsel sehr gelungen:
“Spiritualität ist die Beschäftigung mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, der Welt und der Menschen und besonders der eigenen Existenz und der Selbstverwirklichung im Leben“.
Bekannte Sinnfragen sind zum Beispiel:
Wenn man dann die Natur zur Spiritualität hinzunimmt, würden wir Naturspiritualität so beschreiben:
Die Natur in vielerlei Aspekten – also z.B. das intensive Wahrnehmen auf allen Ebenen von jahreszeitlichen Rhytmen, die Ruhe des Waldes, von Pflanzen und Tieren und ihren erstaunlichen Eigenschaften, der unterschiedlichen Qualitäten von Landschaften, der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft (und viele weitere Aspekte von Natur) können eine tiefe Verbundenheit mit der Natur bewirken, die einen tiefen Zugang zu Dir selbst ermöglicht und ist ein unerschöpfliches Lernfeld und Inspiration für die eigene Entwicklung und für Bewusstsein und Achtsamkeit für alles Lebende.
Bekannte spirituelle Pfade für eine Sinnsuche und Persönlichkeitsentwicklung, für die sich auch viele Menschen in Europa neben dem Christentum interessieren, sind zum Beispiel der Buddhismus, der in verschiedensten Teilen von Asien unterschiedlich gelehrt wird. Auch Naturspirituelle Lehren der First Nation People Nordamerikas und der Schamanismus aus der Mongolei oder Südamerika sind populär geworden.
Die indigenen Naturspirituellen Strömungen anderer Kontinente bieten faszinierende und wertvolle Lernfelder auch für Menschen in Europa, die auch unter dem Aspekt der Völkerverständigung, Frieden und Verbundenheit über Länder hinweg immens wichtig sind. Viele Menschen finden dort ihre spirituelle Heimat, die sich gut anfühlt.
Auch wir haben diese Richtungen studiert und experimentiert und viel Wertvolles gelernt. Was uns fehlte war der Bezug zur europäischen Natur und ihren vielfältigen Landschaften auch im deutschsprachigen Raum: – den Alpen, den Mittelgebirgen, der Nord- und Ostsee und Naturräumen wie Mooren, Kalkmagerrasen, alten Wäldern, der Vulkaneifel und ihr typischen Pflanzen und Bäumen. und besonderen Naturräumen. So sehr wie die Faszination und Wertschätzung für den Naturraum Prärie, Canyon und Steppe, Sequoia und Moxakraut da war und die Freude, diese zu erleben, es hat eine tiefe innere Verbindung dazu gefehlt, eine spirituelle Lehre zur Natur, die sich auch im Alltag und nicht nur im Urlaub verankern sollte.
Beim Streifen durch unsere einheimischen Wälder mit Buchen, Eichen, Eiben und den Wiesen mit Beifuss und wildem Salbei haben wir uns gefragt:
Gibt es denn eine “indigene” Naturspiritualität Europas?
Die Archäologie der letzten zwei Jahrzehnte hat durch weiterentwickelte wissenschaftlichen Methoden viele neue, staunenswerte Fakten auch über den Glauben und die Spiritualität der Menschen im europäischen Raum vor der Zeit der Christianisierung buchstäblich aus dem Boden ans Licht und in das Bewusstsein der Menschen gebracht.
Gehen wir einmal 1500 Jahre und länger zurück. Wir finden faszinierende Schmuckstücke, Statuen, Bauwerke, die nicht nur mit hoher Kunstfertigkeit von den Menschen der damaligen Zeit geschaffen wurden, sie stellen auch eine reiche und wertschätzende Darstellung der Natur und ihrer Elemente, des Jahreskreislaufes und des Kosmos dar. Ihre Schöpfer: Die Kelten, die Menschen der Bronzezeit und des Neolithikums.
Was die Archäologie und die literarischen Quellen zeigen können: Die Kelten sahen die Natur als lebendig und beseelt an– Bäume waren weise Lehrer, Flüsse hatten heilende Kräfte und die Sterne und die Sonne waren leuchtende Wegweiser durch den immer wieder kehrenden Kreis des Jahreslaufes. Rituale, Feste und Zeremonien halfen ihnen, im Einklang mit der Erde zu leben und ihre eigene innere Kraft zu entfalten.
Ihre Kultur war nicht an Ländergrenzen gebunden, sondern erstreckte sich über weite Teile Europas – mit einem besonderen Schwerpunkt im Raum der Donau und der Alpen, Regionen, die man anhand der archäologischen Funde durchaus als keltisches Mutterland bezeichnen kann. Hier, in den Wäldern, Bergen und Flüssen, hinterließen sie ihre Spuren: in heiligen Stätten, in der Sprache der Landschaft und in den Mythen und Bräuchen, die bis heute lebendig sind.
Dieses alte Wissen ist einige Jahrhunderte recht verschüttet gewesen, aber wenn man genau hinschaut, konnten sich viele Symbole und Rituale, die im spirituellen Alltag der Kelten und ihrer Vorfahren ganz natürlich verankert waren, unter Deckmäntelchen in die heutige Zeit retten: Das Frühlingsfest, das mit Eiern und Hase in Verbindung steht und dessen Datum jedes Jahr aufs Neue durch den Vollmond definiert wird, das Sonnwendfeuer am Tag im Juni, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, das Verwenden von immergrünen Zweigen zur Zeit der Wintersonnwende, wenn die Natur im tiefen Schlaf war, aber die Hoffnung auf das Licht wiederkehrte, um nur ein paar gebräuchliche Beispiele zu nennen.
Immer noch spüren viele Menschen den Bezug zu diesen alten Weisheiten, Geschichten und Mythen, ohne ihnen einen Namen oder eine Richtung geben zu können. Und wenn man den Ursprung dieser Weisheiten benennt und den alten Bezug zu den Menschen, die sie im europäischen Raum vor Jahrhunderten geprägt und gelebt haben herstellt, dann erkennt man, dass dieses scheinbar „alte Wissen“ uns auch heute noch wertvolle Wurzeln gibt, wir es wiederentdecken und die alte Weisheit in unser modernes Leben integrieren können: Mit einer tiefen, in der Natur Europas verankerten Spiritualität, der keltischen Naturspiritualität.
Neugierig geworden? Dann erfährst du hier mehr, wie du die keltische Naturspiritualität näher erkunden kannst, was Brixtu ist und viele weitere Inspirationen.
Eines ist uns aber, bevor du weiter gehst, ganz wichtig: Die weisen Lehrerenden der Kelten, die Druidinnen und Druiden, waren tolerant, weltoffen, schätzten und lernten von anderen Kulturen und ehrten alles Leben. Es gab eine dunkle Zeit im letzten Jahrhundert, in der das alte Wissen der Kelten abscheulich missbraucht wurde. Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von Strömungen, die versuchen „Keltentum“ für rechtsradikales Gedankengut oder völkisches Denken zu nutzen. Dieses Denken hat in der Naturspiritualität, die alles Leben auf der Erde als miteinander verbunden sieht, keinen Platz und auch keinen Platz bei Brixtu.
Brixtu ist ein Verein in dem man Menschen treffen kann, denen Bewusstsein und Achtsamkeit für sich und die Natur wichtig ist und man mit Gleichgesinnten diskutieren kann, ohne in eine gedankliche Schublade gesteckt zu werden. Es gibt keinerlei Verpflichtungen, keine Glaubensvorgaben und keine Gurus -um gleich mit einem Vorurteil aufzuräumen, dass das Interesse für Spiritualität im Verein irgendwelche sektenartigen Strukturen haben könnte. Brixtu ist undogmatisch, Selbstreflektion und eigenständige Selbstverantwortung sind ein wichtiger Grundsatz. Und wir möchten mit einem Augenzwinkern noch mit einem anderen alten Vorurteil aufräumen: Nein, modernes Keltentum opfert natürlich keine Art von Lebewesen (auch bei den historischen Kelten wird das immer stärker als vermutlich nicht ausreichend bewiesen angesehen). Wir geben bei einem Jahreskreisfest höchstens einen kleinen Schluck Met oder Apfelsaft als Dank an die Erde für ihre feinen Gaben zurück 😉.
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